Sonntag, 6. Mai 2018

Kirmesevent- traditionell und einzigartig!


 Hommage an die Heimensteiner
In unserer Stadt gibt es mehrere Kirmesvereine, aber das Eierkettenkirchweihfest auf und um den Klausberg ist alljährlich ein Event der Extraklasse, Hand in Hand von den Anwohnern mit großem Aufwand und viel Herzblut organisiert und gestaltet. Die Tradition geht auf die Gründung eines Kirmesburschenvereins im Jahre 1363 zurück und wurde bis heute von Generation zu Generation weitergetragen. Ich denke da an die Familie Schabacker. Kirmesmutter Hedwig schmückte über einige  Jahrzehnte den Kirmeszug mit dem Familienblock. Von Alt bis Jung stellten sie die bestaunenswerten traditionellen Eichsfelder Trachten zur  Schau.  Die Erwachsenen marschierten in der ersten Reihe, dann folgten Kinder und Enkelkinder. Die Kleinsten wurden im Kinder- oder Bollerwagen befördert.

Die kunstvoll aufgefädelten  Eierketten, mit viel Liebe und Sorgfalt von Haus zu Haus gespannt, sind inzwischen zum Besuchermagnet geworden. Wenn am Pfingstmontag der Umzug auf dem Programm steht, ist fast die ganze Stadt auf den Beinen.  Keiner möchte das große Spektakel verpassen. Mit den Klängen der vielfältigen Musikkapellen explodiert das Kirmesereignis. Im ersten Block marschieren die Schärpen  gezierten Kirmesburschen mit ihren in Ballkleidern gekrönten Mädels. Manchmal werden die Majestäten auch mit blumengeschmückten Wagen chauffiert. Umjubelt wird stets die  prächtig  gestaltete Kirmeskutsche mit Probst, Landrat und Bürgermeister. Die mit viel Witz und Humor gestalteten Motivwagen greifen stets aus neue  brisante Themen aus Stadtpolitik und Weltnachrichten auf. Sogar zu DDR- Zeiten wagte man sich auf die Bühne des politischen Parketts, trotz Zensur. Tanzende Gruppen und lautstarke Musik  heizen die Stimmung an. Von Jahr zu Jahr werden mehr Gäste angelockt, so dass dieses Kirmesevent längst kein Stadtereignis mehr ist.

Ich wohne und lebe mit meiner Familie seit 40 Jahren hier und habe mich recht gut beheimatet. Da mein Arbeitsbereich die Lindenalleeschule war, ist mir in all den Jahren kaum eine Kirmesfeier entgangen.  So passierte es einmal, dass das Heringsessen nach Heimensteiner Art zum Unterrichtethema wurde. Plötzlich klopfte es lautstark an die Klassentür. Noch bevor ich erzieherisch reagieren konnte, stürmte eine stimmungsgeladene Männertruppe in Fischerhemden in den Raum. Zwei Burschen trugen dienstbeflissen eine Stange, auf der die Fische aufgereiht waren. Die Schüler johlten und schlossen sich dem lustigen Zug an. In der folgenden Deutschstunde bekamen die Kinder die Aufgabe, einen Text zum  Thema: „ Wiedergeben von Eindrücken“ zu erarbeiten. Einfach unvergesslich!

In diesem Jahr möchte ich das große Ereignis zum Anlass nehmen, schon im Vorfeld für Spannung  zu sorgen und meinen ersten Eichsfeldkrimi aus der Taufe heben. Sie finden die „Kirmesleichen“ unter:  www. irmhild-ehrenberg.blogspot. de



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